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Selbstvermarktung

Mit jeder Begegnung einen Schritt in die richtige Zukunft

Selbstvermarktung ist wie ein Motor für deine persönliche Vision, für die Zukunft, die du dir wünschst. Es ist die Marke „Ich“, die hier in täglichen kleinen Aktionen befeuert wird – und hoffentlich in der gewünschten Erinnerung bleibt.

Zunächst stellt sich die Frage: Besteht eine geniale Selbstvermarktung darin, dass du zu jedem einfach nur „nett“ bist? Nein, nicht wahr? Abgesehen davon, dass wir ja alle genau wissen, was „nett“ mittlerweile eigentlich bedeutet, fühlt sich das auch meistens irgendwie falsch an. Was also ist eine richtig gute Selbstvermarktung? Diese fünf Punkte können dir helfen, dein Image zielgerichtet aufzubauen.

5 Faktoren für ein richtig gutes Image

1. Wofür willst du bekannt sein?
Natürlich bist du ein Mensch voller Facetten und verschiedener Charakterzüge.
Allerdings werden sich die wenigsten Menschen im beruflichen Umfeld diese alle merken können. Deshalb konzentrieren sie sich automatisch auf ein Hauptmerkmal.

Diese Geschichte zur Selbstvermarktung finde ich ganz spannend:
Ein junger Mitarbeiter kam in ein Unternehmen, bald war er bei allen möglichen Leuten namentlich bekannt. Irgendwie war sein Name in aller Munde und seine Karriere entwickelte sich schnell. Hierzu führten Berater eine Befragung durch: „Was denkst du, wenn du an deinen Kollegen XY denkst?“ Die Antwort war einhellig: „Er kann Informationen extrem schnell verarbeiten und bringt ein Ergebnis raus.“ Jeder sagte das von ihm. Es war DAS EINE Markenzeichen, welches ihn im ganzen Unternehmen bekannt machte. Es hatte einen hohen Nutzen für das Unternehmen. Das bringt uns zum nächsten Punkt:

2. Dein „Halo“ sollte für die Gruppe Nutzen bringen
Der Halo-Effekt ist der Effekt, der aus allen anderen herausragt und sie an Hochglanz übertrifft. So, wie die schnelle und präzise Informationsverarbeitung funktionieren auch andere Charaktermerkmale sehr gut.

Hier gibt es allerdings eine Voraussetzung: Sie sollten einen direkten Nutzen für die Gruppe bringen. Ist ja auch irgendwie logisch: Wenn du Apps programmierst, aber dein Halo darin besteht, dass du geniale Brieftauben züchtest, wird dir das wenig nützen. Wenn du dagegen den Gamer-Markt kennst und weißt, worauf die Community aktuell so steht, macht dich das zu einem Favoriten. Kennst du dein Halo? Es gestaltet deine Selbstvermarktung – und dein „Morgen“.

3. Abgrenzung – das A und O guter Selbstvermarktung
Wer willst du in keinem Fall sein? Wenn deine Antwort jetzt so etwas widerspiegelt wie „Grüßonkel“ oder „Useful idiot“ (Nützlicher Idiot) solltest du dir vor Augen führen, worin die grundlegenden Verhaltensweisen dieser Leute bestehen.

Ein Merkmal des „Useful idiot“ ist zum Beispiel, dass seine Gier nach Anerkennung bei weitem größer ist als seine Kenntnis der Situation und der Gesetzmäßigkeiten. Deshalb lässt er sich auf ein Spiel ein, welches er nicht versteht.

Wie gehen Leute vor, die ihre Instinkte nicht komplett über Bord werfen, wenn ihnen eine „gute Gelegenheit“ geboten wird? Sie nutzen ihre Kontakte, um etwas über eine neue Position oder Gelegenheit zu erfahren. Sie recherchieren und lassen sich das Ganze mal durch den Kopf gehen. Ihr Partner ist auf Augenhöhe und hier werden die Dinge besprochen.
Wenn du also an keiner Stelle rüberkommen willst wie ein „Useful idiot“, solltest du das Spielfeld sehr gut kennen und proaktiv deine nächsten Schritte planen. Sehr gute Freunde und dein Partner können dir dabei eine wertvolle Unterstützung leisten. Selbstvermarktung basiert auf einem konstant gepflegten Netz an sehr guten Beziehungen.

4. Sozialkompetenz – nur mit guten Manieren!
Unsere Technik ist so ausgereift, dass das Licht schon scheint und die Heizung warm ist, wenn wir in die Wohnung kommen. Mit unseren Fähigkeiten schaffen wir uns Außenumstände, die uns ein gutes Leben ermöglichen.

Gute Manieren tun genau das: Sie ermöglichen uns ein gutes Leben. Sie schaffen eine Atmosphäre der sozialen Wärme und eine Umgebung, in der sich der einzelne Mensch „gesehen“ fühlt.

Dabei geht es keineswegs um „zahnlose Nettigkeiten“. Es geht um weitaus mehr, als auch „zur Putzfrau höflich zu sein“. Und keineswegs sind Manieren dazu da, dass sich „niemals jemand über mich ärgert“. Ja, es wäre sogar sehr gefährlich, dieses Ziel zu priorisieren, weil es Persönlichkeiten konturlos macht und wichtige soziale Prozesse eliminiert. Mit Manieren zeige ich, dass ich die Grundgesetze der Kommunikation verstehe. In einem Leitsatz auf den Punkt gebracht bedeutet Selbstvermarktung dann:

„Reden, um verstanden zu werden – statt: Reden, um gehört zu werden.“

5. Selbstvermarktung erfordert den richtigen Umgang mit Signalwirkung
Gibt es irgendjemanden, der die rote Krawatte von Donald Trump nicht kennt? Gibt es irgendjemanden, der sie mit Schüchternheit und dem geduldigen Warten auf Platz 10 in der Brötchenschlange gleichsetzt? Wohl kaum. Bestimmte Menschen tragen bestimmte Kleidung. Und die Fähigkeit einzuschätzen, was wann zu wem passt, ist erfolgskritisch. Das ist übrigens nicht immer der Anzug!

Ich hatte mal eine Kollegin, die mit der Kleidung ihres Mannes absolut nicht einverstanden war. Der Versicherungs-Vermittler wollte das Haus gerade im Trainingsanzug verlassen – in Richtung Kunde… „Du willst doch wohl so nicht gehen?“ hielt sie ihm entgegen. Oh doch, das wollte er. Denn: Seine Kunden sitzen abends gerne im Trainingsanzug. „Wenn ich da im blauen Anzug auftauche, bin ich „der feine Pinkel, dem man besser nicht traut.“

Besonders Autoritäts-Signale fallen in diesen Tagen einer neuen Unternehmenspolitik zum Opfer. Die Tatsache, dass aus dem „Sie“ ein „Du“ geworden ist und die Titel jetzt nicht mehr genannt werden, sollte nicht zum Leichtsinn verführen: Hinter einem ehrlich erworbenen Titel steht eine enorme Menge an Selbstdisziplin und Arbeit. Ich persönlich habe noch niemals jemanden getroffen, dem das absolut unwichtig war. Eine gute Selbstvermarktung besteht immer darin, sich vorher anzuschauen, mit wem man sprechen wird und den Stil der Kommunikation darauf abzustimmen.

Fazit
Selbstvermarktung ist Kommunikation, die vorausschauend gestaltet ist. Sie kann sowohl verbal, als auch nonverbal stattfinden. Eine intelligente Selbstvermarktung behandelt die Zukunft nicht als etwas Selbstverständliches, sondern als eine Art Geschenk.

27.05.2021

 

Patrizia Becker
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