Auf Einladung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH haben bdvb-Mitglieder am 23.10.2024 die Unternehmenszentrale besucht. Torsten Kretschmann von der DFS hat in die Thematik eingeführt. Zunächst gab er einen Überblick über die Geschäftsaktivitäten der DFS sowie die internationale Einbindung der Firma.
Mit dem Thema Drohnen beschäftigt sich die Flugsicherung seit über 20 Jahren. Verstärkt wurden diese Aktivitäten ab 2016, als der Kauf handelsüblicher Drohnen für die Allgemeinheit möglich war. Basis für den Betrieb von Drohnen ist eine EU-Durchführungsverordnung. Hier gilt eine sicherheitsorientierte Betrachtungsweise, die u.a. Vorgaben zur Registrierung vorsieht.
In Deutschland gibt es ungefähr 300.000 Bereiche, in denen Drohnen nicht betrieben werden dürfen. Drohnenpiloten werden dabei durch eine Plattform des Bundes unterstützt (www.dipul.de), deren Daten durch die DFS bereitgestellt werden. In seinem Vortrag ging der Referent auf die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen sowie den damit zusammenhängenden Herausforderungen für die Flugsicherung ein. Jederzeitiges Ziel ist die Sicherstellung der Luftverkehrssicherheit.
Es ist vorgesehen, dass sich Drohnen in einem abgegrenzten Bereich des unteren Luftraums bewegen (U-Space). In diesen Lufträumen werden die Bewegungen durch unabhängige Dienstleister koordinieret (USSP, U-Space Service Provider). Diese Dienstleister nutzen für ihre Arbeit eine einheitliche Datenbasis, die die DFS im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland bereitstellt. Hier agiert die DFS als Single Common Information Service Provider.
Dieser abgegrenzte Luftraum wird normalerweise nicht von bemannten Fluggeräten genutzt. Eine Ausnahme sind Rettungshubschrauber. Hier stellte der Referent eindrucksvoll vor, wie in Zukunft das Nebeneinander von Drohnen und Rettungshubschraubern geregelt werden soll.
Abschließend thematisierte er die Drohnenabwehr. In 2018 und 2019 führten Schließungen der Flughäfen von Gatwick und Frankfurt aufgrund von Drohnen-Sichtungen zu hohen Kosten, die sich am Beispiel Flughafen Gatwick für die Betriebsunterbrechung seinerzeit auf ca. 60 Mio. € summierten. Die Entwicklungsarbeiten der Industrie laufen noch und derzeit wird unter Beteiligung der DFS eine DIN-Norm entwickelt, mit welcher die Fähigkeit eines Abwehrsystems neutral überprüft werden kann.
Der Abend schloss bei einem schönen Abendessen in einem italienischen Restaurant in Langen. Hier konnte über das Thema weiter reflektiert und der persönliche Austausch fortgesetzt werden.