Unsere Gruppen
Regionalverband Westfalen
Herzlich willkommen beim Regionalverband Westfalen! Er umfasst das östliche Ruhrgebiet, das Münsterland bis nach Ost-Westfalen-Lippe. Zu unseren regelmäßigen Veranstaltungen zu Kultur & Sozialem sowie zu Wissenschaft & Technik sind Mitglieder wie Interessierte herzlich eingeladen.
Dem RV angeschlossen sind die Hochschulgruppen Münster und Witten (bdvb Hochschulgruppen siehe campus.bdvb.de).
Rückblick auf vergangene Veranstaltungen des Regionalverbands Westfalen:
Ihr Ansprechpartner:
NRW-Städte, ihre Schulden und Steuern
Der Stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler NRW, Eberhard Kanski, verdeutlichte die Verschuldungsproblematik vieler NRW-Städte und -Kommunen
20 Jahre Euro
Gemeinschaftsveranstaltung der fünf NRW Bezirksgruppen in der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank NRW in Düsseldorf
12. bdvb-Forum
Das bdvb-Forum 2018 hatte das Thema: „Digitale Transformation – Schönheits- oder Herzoperation?“
Pilotprojekt Kaufmannsschule
Am Mittwoch, den 4.11. unterstützte der bdvb erstmals die Studien- und Berufsorientierung der Kaufmannsschule II in Hagen-Hohenlimburg. Das Berufskolleg der Stadt Hagen hält bereits langjährig ein vielfältiges Beratungsangebot für seine Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 bis 13 vor und kooperiert dabei mit zahlreichen lokalen Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung.
Der bdvb ergänzt dieses Beratungsangebot ab sofort durch eine Vortragsreihe, die durch Mitglieder der Bezirksgruppe Westfalen realisiert wird. Die Kaufmannsschule II gewinnt somit zur Ergänzung des bestehenden Portfolios einen weiteren Partner aus der Praxis, der bdvb stellt seine Beratungskompetenz und das überregionale Netzwerk der jungen Generation und dem Kollegium zur Verfügung. Im Rahmen des Pilotprojektes unter der Federführung des Schulleiters Thomas Vogl und des Oberstufenkoordinators Gerhard Martensen für die Kaufmannsschule und Dieter Baumgarte für die Bezirksgruppe Westfalen wurden am Mittwoch zwei Klassen der Jahrgangstufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums bei Eintritt in deren Qualifikationsphase durch Mitglieder des bdvb in drei ausgewählten Themen beraten: Während Dieter Baumgarte den bdvb als Netzwerk der Ökonomen vorstellte und die Perspektiven des sehr vielfältigen Berufsbildes aufzeigte, ermöglichten „Young Professional“ Stephan Schmidt und der kurz vor dem Master-Abschluss stehende Student Patrik Fröhlich Einblicke in das wirtschaftswissenschaftliche Studium, den Übergang von der Schule zur Hochschule und gaben wichtige Tipps für die Zeit vor, während und nach dem Studium.
Während der Vorträge gab es ausreichend Raum für Nachfragen und Diskussionen mit den Schülerinnen und Schülern. Anhand des Erfolges der erstmaligen Durchführung freuen sich alle Beteiligten darauf, das Pilotprojekt fortzuführen und auf Dauer anzulegen. Hierbei gilt es, nicht nur das neue Vortragsangebot aufrecht zu erhalten, sondern auch weitere Elemente hinzu zu fügen – z.B. durch Impulsreferate von Wirtschaftsvertretern, Diskussionsrunden mit Praktikern oder eine Vertiefung des Netzwerkgedankens.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an unsere Hagener Mitglieder Stephan Schmidt und Patrik Fröhlich, die ganz spontan dieses Pilotprojekt unterstützten. Über Interessenten und Firmenvertreter zur nachhaltigen Mitgestaltung würden wir uns sehr freuen. Dieter Baumgarte – Tel. 02334 80899-30 oder per E-Mail: dieter.baumgarte@bdvb.de.
11/2015
9. bdvb-Forum
Das 9. bdvb-Forum fand aufgrund von Umbauarbeiten in der BITS in diesem Jahr im Fraunhofer-Institut IML in Dortmund statt. Zum Thema „Digitalisierung in der Wirtschaft – Anforderungen an Organisation und Personalentwicklung“ konnte Stefan Szkudlapski am 17. November rund 25 Mitglieder und Gäste zur Podiumsdiskussion begrüßen.
Drei Diskutanten – Marie Beck (Effizienz Center Dortmund), Ralf Erdmann (IML Dortmund) und Volker Gutsche (Sparkasse Märkisches Sauerland) beantworteten die vielfältigen Fragen. Moderator Dieter Baumgarte informierte zunächst die Teilnehmer über die wesentlichen Ergebnisse einer Bitkom-Studie. Der Bitkom e.V. ist der Digitalverband Deutschlands und vertritt rd. 2.400 Unternehmen. Laut Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2016 sind z.B. Konzerne und Kleinbetriebe engagierter zum Thema unterwegs; im klassischen Mittelstand wurde erheblicher Nachholbedarf ausgemacht. Im Anschluss wurden Veränderungen von Geschäftsprozessen und -modellen, Masterplan, Vorgehensweise und Anforderungen an das Personal und Weiterbildung durchaus kontrovers diskutiert. Festgestellt wurde, dass es eine einheitliche Vorgehensweise durch die unterschiedlichen Gegebenheiten im Unternehmen (Organisationsgrad, IT-Infrastruktur, etc.) nicht geben kann; auch aufgrund der finanziellen und personellen Ressourcen sind individuelle Lösungen erforderlich. Übereinstimmend wurde erkannt, dass diese Aufgabe in der Wirtschaft „Chefsache“ sein sollte, um die notwendige Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit zu verdeutlichen und den erforderlichen „Drive“ zu initiieren. Den Digitalisierungsgrad Ihres Unternehmens können Sie übrigens in einem ersten Selbsttest unter www.digitalisierungsindex.de ermitteln. Die hohe Komplexität des Themas wurde im Rahmen der Diskussion sehr deutlich. Die Transformation der Digitalisierung wird lt. der erwähnten Studie von 88 Prozent der befragten Unternehmen als Chance und nur von neun Prozent als Risiko gesehen. Auch die Frage, ob es spezielle Studiengänge und ggf. eine Mindestanforderung an die IT-Bildung in Schulen geben sollte, konnte nicht übereinstimmend geklärt werden.
Das anschließende Grünkohlessen bot ausreichend Gelegenheit zur weiteren Diskussion. bdvb-Vizepräsident Ralf Neuhaus berichtete zudem über ein aktuelles Digitalisierungs-Projekt des Fraunhofer-Instituts IML. Die Bezirksgruppe freut sich zudem über zwei neu erschlossene bzw. vertiefte Hochschulkontakte und zwei Neumitglieder.
11/2016
Coppenrath-Verlag meets bdvb
… so hieß es im Mai in Münster. Ca. 25 Mitglieder und Gäste besichtigten den Coppenrath-Verlag.
Inhaber Wolfgang Hölker erzählte zunächst über seine ursprünglichen Berufswünsche und die Anfänge des Unternehmens. Anschließend stellte Geschäftsführer Dr. Lambert Scheer das Unternehmen vor. Dabei ging er auf die zentralen Aufgabenfelder der Lieferantensuche und -prüfung (inkl. Standards und Zertizierungen) ein. Die Bedeutung der Produktsicherheit zeigt, dass Spielwaren zu dem am strengsten regulierten Konsumenten-Markt zählen. Sechssprachige Beschreibungstexte beinhalten u.a. entsprechende Warnhinweise. Kostenüberlegungen und zum Teil fehlende europäische Lieferanten führen zum 80 %-igen Materialbezug aus Asien. Lange Entwicklungszyklen von Monaten bis zu Jahren kennzeichnen das Geschäft. Kathy Heyer erklärte im Anschluss, wie ein Buch entsteht. Die zentralen Bausteine sind Idee, Beobachtungen und Erfahrung. Als Letztes ging Jörg Ueffng auf die wesentlichen Merkmale, Organisation und Struktur ein. Das Vertriebsnetz umfasst zehn Vertriebsbüros mit 6.000 Verkaufsstellen im deutschsprachigen Raum (D/A/CH).
Weltweit arbeitet man mit Distributoren vor Ort zusammen. Hier findet auch die Übersetzung in die jeweilige Landessprache statt. Die wichtigste Säule stellt das Lizenzgeschäft mit langjährigen Partnern dar. Der Be reich Non-Books wird durch ca. 400 neue Artikel p.Hj. geprägt, dabei stellt die steigende Anspruchshaltung von Kindern in den letzten 20 Jahren eine besondere Herausforderung dar.
Im Anschluss führten Inhaber und alle Teilnehmer durch die sehr beeindruckend ausgestatteten Büroräume. Arbeitsumfeld und Unternehmensphilosophie prägen die Einsatzbereitschaft und Kreativität der Mitarbeiter/-innen. Ein kleiner Imbiss rundete eine außergewöhnliche Unternehmensbesichtigung ab.
5/2017
Vortrag in der Kaufmannsschule II/Wirtschaftsgymnasium
Im November führte die Bezirksgruppe im Rahmen ihrer Kooperation mit der Kaufmannsschule II/Wirtschaftsgymnasium und mit Unterstützung der Fachgruppe Finanz-Rechnungswesen/Controlling ihre Vortragsreihe in der Stufe 13 fort. Vor rund 40 Schüler/-innen stellte Dieter Baumgarte den bdvb sowie im Rahmen seines Vortrags „Ausbildung oder Studium ?“ Kernthemen zur Entscheidungsfindung vor. Dabei ging es u.a. um Einstiegsgehälter, Bachelor und Master, Lohn-Niveau, Tops und Flops in Deutschland sowie wichtige Soft-Skills für die Karriere. Matthias Gebhardt, Mitglied der Fachgruppe gewährte den Schüler/-innen Einblick in seinen Tätigkeitsbereich als Controller/stv. Abt.-Leiter; u.a. verantwortlich für 12 Gesellschaften einer Unternehmensgruppe.
Dieter Baumgarte lud anschließend Schulleiter Vogl, Stufenleiter Martensen und SchülerInnen zum bdvb-Forum in die Uni Witten/Herdecke und zum Gespräch mit Schul- und Bildungsministerin Gebauer in die Uni Wuppertal ein. In beiden Fällen besteht für die Schüler/-innen die Gelegenheit, sich mit den bdvb-Studierenden auszutauschen.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Matthias Gebhardt, der sich als ehemaliger Schüler dieser Schule spontan bereit erklärt hat, dieses Pilotprojekt auch in 2018 zu unterstützen. Über weitere Interessenten und Firmenvertreter zur nachhaltigen Mitgestaltung würde sich die Bezirksgruppe sehr freuen. Ansprechpartner: Dieter Baumgarte, Tel. 02334 80899-30, dieter@baumgarte.info.
11/2017
10. bdvb-Forum
Das 10. bdvb-Forum fand erstmalig im Audimax der Universität Witten/Herdecke statt. Zum Thema „Karriereeinstieg – Young Professional als Vorgesetzter“ konnte Stefan Szkudlapski im November 2017 knapp 40 Mitglieder, Gäste und Studierende zur traditionellen Podiumsdiskussion begrüßen. Drei Unternehmensvertreter – von zwei klassischen KMU und einem Konzernunternehmen – sowie ein Wissenschaftler des Gastgebers beantworteten die vielfältigen Fragen, die nicht einfach zu beantworten waren. Unter der Leitung des langjährigen Moderators dieser Veranstaltungsreihe, Dieter Baumgarte, wurden verschiedene Perspektiven und mögliche Lösungsansätzeseitens der Diskutanten aufgezeigt. Dabei wurde aber auchdeutlich, dass es nur wenig allgemeingültige Lösungsansätze gibt, die von der Unternehmens-/Abt.-Größe abhängig sind. So wurde u.a. über Fallen und Stolpersteine und zielgerichtete und erfolgreiche Teamführung diskutiert. Vor dem Hintergrund einzelner Ergebnisse des Gallup Engagement Index 2016 gewinnt die thematische Fragestellung noch eine zusätzlicheBedeutung. 70 % der MA machen Dienst nach Vorschrift und 15 % haben innerlich bereits gekündigt. Beide Faktoren zeigen, dass mangelnde Motivation die Produktivität insgesamt hemmt; und letztendlich der Volkswirtschafteinen nicht unbedeutenden Schaden zufügt.
Die Wertschätzung der Mitarbeiter, die Arbeitsbedingungen ins gesamt und Work-Life-Balance sind zusätzliche Kriterien, die es in das tägliche Miteinander zu integrieren gilt und viel Verständnis von „beiden Seiten“ erfordert.
Das persönliche, lösungsorientierte Gespräch „auf Augenhöhe“ wurde von allen Diskutanten als unumgänglich für die notwendige Erreichung von persönlichen sowie Unternehmenszielen angesehen.
Auch die interne oder externe Vorgesetzten-Stellenbesetzung ist unternehmens- bzw. situationsabhängig. Die hohe Komplexität des Themas wurde im Rahmen der Diskussion sehr deutlich. Die vielfältigen Meinungen und Erfahrungen zu diesem höchst interessanten Thema – auch aufgrund des demografischen Wandels – konnten im Anschluss an die Podiumsdiskussion beim obligatorischen Grünkohlessen ausgetauscht werden.
11/2017
Steuern – Städte – Stadtausgaben
„Was machen die Städte mit unserem Geld?“, lautete die Frage, zu der die BG Westfalen im Oktober den stv. Leiter vom Bund der Steuerzahler NRW, Eberhard Kanski, in der Uni Witten/Herdecke begrüßen konnte.
Dieses Thema machte erfreulicherweise auch eine größere Anzahl Studenten/innen neugierig. Zunächst ging Kanski auf die – trotz steigender Steuereinnahmen – besorgniserregende Verschuldung (aus Kosten für Personal, Sozialtransfers, Baumaßnahmen u. Kassenkredite) von 2000 – 2016 ein. Letztere stiegen von 2,2 auf 26,5 Mrd. Euro. Das rasante Wachstum der Dispo-Kredite der Städte macht ganz besonders der Zeitraum von 1990 mit 237 Mio. Euro bis 2017 mit 24,5 Mrd. Euro deutlich. Die NRW-Kassenkredite pro Einwohner lagen in 2017 im Durchschnitt bei 1.344 € i.V. zum Spitzenwert von 7.634 €; dabei solltenauch zwölf schuldenfreie NRW-Kommunen nicht unerwähnt bleiben.
Besonders erwähnenswert: das Hochsteuerland NRW im Hinblick auf Gewerbesteuer und Grundsteuer B i.V. zu anderen Bundesländern. Bei beiden Steuerarten liegt NRW an der Spitze. Die Grundsteuer B-Hebesätze schwankten 2018 zwischen 250 – 959 %. Fakten zum kommunalen Stärkungspakt 2011/12, zum Abbau eingetretener Überschuldung in 2011 sowie zum BdSt-Programm aus 2012 zwecks Abbau der Kassenkredite und zum kommunalen Zukunftsfonds NRW 2017/2018 rundeten einen sehr informativen und kurzweiligen Vortrag ab.
10/2018
Digitale Transformation – Schönheits- oder Herzoperation?
Anlässlich des 12. bdvb-Forums stellten sich in der traditionellen Podiumsdiskussion vier Diskutanten aus der Privat- und kommunalen Wirtschaft sowie der Uni Witten/Herdecke den Fragen des Moderators Dieter Baumgarte in Sachen digitaler Transformation.
Viele Mittelständler zögern noch immer, sich digital für die Zukunft aufzustellen – eine alarmierende Zurückhaltung. Lt. einer Studie der BITKOM haben nur rd. 50 % der Unternehmen in Deutschland eine Digitalisierungs-Strategie. Vor rd. 40 Teilnehmern standen individuelle Erfahrungen aus der Medizin, Energiewirtschaft, Startup-Szene (Sprachtechnologie) und der wissenschaftlichen Projekt-Begleitung im Fokus. Die Digitalisierung muss Chefsache sein; aber von einem Team der besten Mitarbeiter vorangetrieben werden. Einen allgemeingültigen Masterplan gibt es dabei nicht, aber bestimmte Kriterien, wie z.B. die rechtzeitige Mitarbeiter-Information und -wertschätzung sowie eine frühzeitige Einbindung in die Projektentwicklung und -umsetzung.
Wissenschaftlicher Ansatz: „Ein großes Thema klein abarbeiten, und an den richtigen Stellen die richtigen Fragen zu stellen“. Ängste der Mitarbeiter waren dabei ein weiterer Diskussionspunkt. Diesbezüglich gab das Podium weitestgehend deckungsgleiche Empfehlungen. Dabei kann die teilweise unterschiedliche Betrachtungs-/Vorgehensweise von jüngeren wie älteren Führungskräften sogar förderlich sein. Gewisse „Beharrungskräfte“ der Mitarbeiter können zwar zu einer zeitaufwändigeren Projektarbeit führen; sind aber letztendlich
nicht zu verhindern, wenn am Ende alle Mitarbeiter den Erfolg einesDigitalisierungsprojektes mittragen sollen.Fragen des Plenums wurden auch beim abschließenden, traditionellen Grünkohlessen noch vertieft.
11/2018
„ 20 Jahre Euro – Bilanz und Perspektiven der Europäischen Währungs- und Bankenunion“
Die traditionelle Gemeinschaftsveranstaltung der fünf NRW Bezirksgruppen in der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank NRW in Düsseldorf fand am 14.8. bereits zum 9. Mal – trotz Ferienzeit – vor knapp 40 Mitgliedern und Gästen statt.
Unter dem Titel „ 20 Jahre Euro – Bilanz und Perspektiven der Europäischen Währungs- und Bankenunion“ spannte Präsidentin Margarete Müller einen weiten Bogen diverser Meilensteine.
Beginnend mit der Montanunion zur Gründung der Europäischen Währungsunion über Reaktionen der EZB auf die Krise und verschiedene Perspektiven gab sie einen detaillierten und verständlichen Einblick in die jeweiligen Handlungsoptionen im Rahmen der Weiterentwicklung der Währungsunion.
Das Euro-Währungsgebiet mit der supranationalen Geldpolitik und die nationale Finanzpolitik der 19 Euro- und 9 Nicht-Euro-Länder wurde bezogen auf Preisstabilität, Pro-Kopf-Einkommen und Wettbewerbsfähigkeit erläutert. Die Reaktionen der EZB auf die Krise und die steigende Staatsverschuldung sowie eine Chronik der Krisenbewältigung machten die besondere Problematik und deren Folgen in der Wirtschaft sehr deutlich.
Der weltwirtschaftliche Handel – vor allem der Streit zwischen USA und China – stellen nicht nur für den Welthandel eine besondere Herausforderung dar, sondern haben auch aktuell schon negative Auswirkungen auf die Konjunktur im Euroraum; in Industrie, Dienstleistung und Arbeitsmarkt.
Im Rahmen der aktuellen Geldpolitik machte EZB-Präsident Draghi Ende Juli sehr deutlich: „Geldpolitik kann strukturelle Probleme der Wirtschaft nicht lösen. Andere Politikbereiche müssen entschlossener dazu beitragen, das längerfristige Wachstumspotenzial zu steigern und Schwachstellen abzubauen, damit unsere geldpolitischen Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten können. Die Umsetzung von Strukturreformen muss in den Euro-Ländern deutlich intensiviert werden.“
Inwieweit die Vorschläge der künftigen, neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Realität werden, bleibt abzuwarten:
– Stärkere Zusammenarbeit der EU-Staaten
– Mehr Rechte für das EU-Parlament
– Europäische Arbeitslosenrückversicherung
– Besteuerung von Digitalunternehmen
– „Green Deal“ für Europa
Der ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus), Banken- und Währungsunion waren weitere Stichworte, bevor Margarete Müller folgendes Fazit zog:
– Zwischenbilanz für den Euro nach 20 Jahren per Saldo positiv
– Normalisierung der Geldpolitik
– Fehlende Glaubwürdigkeit der Fiskalregeln und hohe Verflechtung von Staaten und Banken (ohne angemessene Lösung)
– Voraussetzungen für europäische Einlagensicherung noch nicht erfüllt
– Weiterentwicklung von Kapitalmarktunion und Euroraumbudget in
politischer Diskussion
Nach einer lebhaften Diskussion lud Präsidentin Müller alle Teilnehmer zu einem Imbiss und weiteren Gesprächen ein. Dieter Baumgarte bedankte sich im Namen aller und überreichte der Präsidentin ein Weinpräsent.
8/2019
In der Falle – NRW-Städte, ihre Schulden und Steuern
Im Oktober 2019 lud der RV Westfalen und die Stadtsparkasse in die Filiale Wuppertal-Vohwinkel ein. Stv. Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler NRW, Eberhard Kanski, verdeutlichte die Verschuldungsproblematik vieler NRW-Städte/Kommunen sehr anschaulich; NRW gilt bundesweit als Hochsteuerland. Die Verschuldungsraten NRW 2018 und die Entwicklung der kommunalen Kassenkredite (KK-Kredit der Bürger) seit 1990 mit 0,2 Mill. Euro bis 2018 mit 23,1 Mill. Euro sind ein Alarmzeichen.
Der NRW-Durchschnittswert pro Einwohner liegt bei 1.337 Euro, deutlich übertroffen von Oberhausen, Mühlheim und Hagen mit 7.634 Euro, 6.241 Euro bzw. 5.350 Euro. Große Abweichungen gibt es auch bei den Grundsteuer-B-Hebesätzen: Die Städte Monheim (schuldenfrei) mit 250 % und Bergneustadt mit 959 % dokumentieren die Bandbreite. Erneut sind Oberhausen, Mühlheim und Hagen mit 750, 670 und 640 % weitere Negativbeispiele.
Trotz eines kommunalen Stärkungspaktes NRW in 2011/12 in Höhe von 5,8 Mill. Euro für klar definierte Kommunen ist ein merklicher Abbau der Altschulden nicht erkennbar. Das Programm des BdSt in 2012 zum Abbau der Kassenkredite wurde – von Einzelfällen abgesehen – nicht umgesetzt. Dabei sollten Kassenkredite höchstens 1/6 der lfd. Erträge ausmachen und max. für neun Monate eingeplant werden; eine automatische Verlängerung des „Kommunaldispos“ entfällt. Die teilweise Etatkonsolidierung von 2012 bis 2017 war überwiegend aufgrund der guten Konjunktur, somit hoher Steuereinnahmen und des Niedrigzins-Niveaus (EZB) möglich. Konsolidierungsprogramme anderer Bundesländer wie der „Zukunftspakt“ in Niedersachsen, die „Hessenkasse“ und „Kommunaler Schutzschirm“ in Hessen wurden vorgestellt. Der Weg aus der Schuldenfalle ist lt. BdSt: eine umfassende kommunale Finanzreform, der Abbau der Altschulden, Finanzierung der Soziallasten und faire Gebührenkalkulation.
Vor dem Hintergrund eines notwendigen Perspektivwechsels „Schuldenfreie Kommune“ wurden der Masterplan allgemein und die kommunale Schuldenbremse (Mettmann und Heinsberg) sowie ein verbindlicher Tilgungsplan (Bielefeld) erwähnt. Nach der Beantwortung von Fragen aus dem Plenum lud die Sparkasse Wuppertal zu einem exzellenten, warmen Buffet ein; diverse weitere Fragen/Meinungen wurden dabei diskutiert.
10/2019